Planung in kleinen und mittleren Unternehmen:
Die Planung ist das Herzstück des Controlling. Die Planung beschreibt die künftigen Soll-Zustände eines Unternehmens, einschließlich des Weges dorthin. In Controlling-orientierten Unternehmen ist das Ergebnis der Planung gleichzeitig die Zielvorgabe. Im Führungs- und Steuerungsprozeß werden dann vor allem diejenigen Bereiche besonders eng geführt, die im Ist von der Planung abweichen. Dieses vereinfacht die Managementaufgabe insbesondere in komplexeren Unternehmen erheblich. Anzunehmen ist, dass auch kleinere Unternehmen stärker als bisher einem Zwang zur Planung unterliegen, da die Banken infolge der Beschlüsse des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht zur „Neuen Basler Eigenkapitalverordnung“ (Basel II) gezwungen sein werden, grundsätzlich jedes Kreditrisiko eindeutig und nachprüfbar zu messen. Dieses erfolgt durch Ratings, die zum Ziel haben, Kreditnehmer verschiedenen Risikoklassen zuzuordnen. Die Grundlage hierfür bildet neben den Abschlussdaten der vergangenen Perioden eine mittelfristige Unternehmensplanung. Jedoch gaben nur 66% der befragten Unternehmen an, regelmäßig schriftlich fixierte Pläne und Budgets zu erstellen. Dieser Anteil ist deutlich geringer als noch in 2002 (damals waren es 83%), was jedoch auch mit der veränderten Zusammensetzung der Stichprobe zusammenhängen kann. Auffallend ist der hohe Anteil zentraler Pläne, die von der Geschäftsleitung oder dem zentralen Controlling erstellt werden (75%). Dies widerspricht dem Grundsatz, Pläne unter starker Einbeziehung der betroffenen Bereiche oder Einheiten zu erstellen. Es ist fraglich, ob in einer eher zentralen Planungsumgebung Pläne und Budgets die gleiche motivatorische Wirkung entfalten, wie bei dezentralen Prozessen. Wenig überraschend ist hingegen die Erkenntnis, dass 56% auf rollierende oder flexible Planungen verzichten, sondern starre Budgetvorgaben für das Kalender- bzw. Geschäftsjahr anwenden. Auch das Planen mit mehreren alternativen Szenarien ist eher die Ausnahme. Beides dürfte mit dem hohen Planungsaufwand und dem gleichzeitig geringen (wenngleich zunehmenden) Verbreitungsgrad von Controlling-Software begründet werden können.