Anlagenintensität!
Die Anlagenintensität als eine der Vermögensstrukturkennzahlen gibt das Verhältnis des Anlagevermögens zum Gesamtvermögen (bzw. zu der Bilanzsumme) in % an. Die Anlagenintensität lässt Schlüsse über die Kapitalbindung und Fixkostenbelastung (Abschreibungen) und damit die finanzielle Flexibilität eines Unternehmens zu. Die Finanzierungspolitik eines Unternehmens – werden Maschinen oder PKW gekauft oder geleast? – beeinflusst die Kennzahl Anlagenintensität. Das Gegenstück ist die Umlaufintensität.
ALTERNATIVE BEGRIFFE:
Anlageintensität, Anlagequote, Anlagenquote, Anlagevermögensintensität, Intensität des Anlagevermögens.
Anlagenintensität Formel:
Die Anlagenquote lässt sich mit folgender Formel berechnen:
Anlagenintensität = Anlagevermögen / Gesamtvermögen.
Der Wert des Anlagevermögens entspricht dem Buchwert der unter Anlagevermögen(§ 266 Abs. 2 A. HGB) in der Bilanz zum Bilanzstichtag subsumierten Bilanzposten, d.h., er umfasst Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen sowie Finanzanlagen.
Teilweise verwendet man auch nur die Sachanlagen und berechnet damit die Sachanlagenintensität, da in der Regel v.a. die Sachanlagen für die Fixkostenbelastung verantwortlich sind. Das Gesamtvermögen entspricht der Bilanzsumme.
Beispiel: Berechnung der Anlagenintensität:
Beispiel: Anlagenintensität berechnen
Zum 31. Dezember 2015 liegt für ein Unternehmen folgende Bilanz vor:
Bilanz zur Berechnung der Anlageintensität | |||
Aktiva | Passiva | ||
Anlagevermögen | 840 | Eigenkapital | 500 |
Umlaufvermögen | Fremdkapital | ||
Vorräte | 60 | Pensionsrückstellungen | 200 |
Forderungen aus L+L | 40 | Verbindlichkeiten aus L+L | 100 |
Kasse, Bank | 60 | Bankdarlehen (> 1 Jahr) | 200 |
1.000 | 1.000 |
Berechnung Anlagenintensität
Die Anlagenintensität beträgt 840/1.000 = 0,84 = 84 % (ein sehr hoher Wert).
Interpretation der Anlagenintensität
Die Höhe der Anlagenintensität ist von der Branche abhängig:
- ein Maschinenbauunternehmen wird aufgrund der benötigten technischen Anlagen eine höhere Anlagenintensität aufweisen als ein Software- oder Beratungsunternehmen;
- ein Handelsunternehmen hat i.d.R. eine geringere Anlagenintensität als ein Industrieunternehmen, da keine Produktionsanlagen benötigt werden.
Hohe Anlagenintensität
Eine hohe Anlagenintensität – d.h. ein hoher Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen – bedeutet:
- eine hohe langfristige Kapitalbindung;
- hohe Fixkosten(v.a. in Form der Abschreibungen, bzw. auch in Form der damit zusammenhängenden Wartungs- und Betriebskosten sowie in Gestalt der mit der langfristigen Kapitalbindung im Anlagevermögen verbundenen Zinskosten);
- eine hohe Kostenremanenz eine geringe Flexibilität: nimmt der Umsatz ab, können die Kosten aufgrund ihres Fixkostencharakters nicht entsprechend kurzfristig angepasst werden;
- hoher Kapitalbedarffür Ersatzinvestitionen.
Niedrige Anlagenintensität
Eine außergewöhnlich niedrige Anlagenintensität kann darauf hindeuten, dass altes, u.U. bereits vollständig abgeschriebenes Anlagevermögen (ggf. veralteter Maschinenpark) vorliegt.
Veränderungen der Anlagenintensität
Die Anlagenintensität wird z.B. mittels Leasing verringert